Denkzettel Kleingärten

Bild: Kaffeeringe / CC BY 2.0

Kleine Gärten bringen große Vielfalt

Kleingärten sind ein lebendiger Teil insbesondere des städtischen Lebens. Sie sind Orte der Begegnung für generationenübergreifendes gemeinsames Vereinsleben und Gärtnern. Kleingartenanlagen können Orte der interkulturellen Begegnung sein, wenn Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in guter Nachbarschaft gestalten und ernten. Kleingärten sind wichtiger Bestandteil der Grünversorgung in Städten. Sie dienen der Naherholung, der Freizeitgestaltung, als Bewegungsraum und damit der Gesundheit. Außerdem haben Kleingärten eine ausgleichende Wirkung auf das innerstädtische Klima, tragen zur Stärkung der biologischen Vielfalt bei und bieten vielen Tieren, von Wildbienen bis zu Singvögeln, Nahrung und Lebensraum.

„Gartenstadt“ Neumünster?

Nach über 100 Jahren erfolgreicher Kleingartengeschichte ist Neumünster immer noch eine Stadt mit einem aktiven Kleingartenleben. Aber die Zahl von Leerständen in den Neumünsteraner Anlagen, das geänderte Freizeitverhalten und das hohe Durchschnittsalter bereitet heute erhebliche Sorgen. Hinzu kommt, dass die Stadt Neumünster als Folge der Sparbemühungen lange keinerlei Unterstützung anbieten konnte. Hier beschränkte man sich auf die Einnahme der Pacht, die der Kleingartenverband jährlich zahlt. Mit den Leistungen, die das Kleingartenwesen für die Öffentlichkeit, für die Grünversorgung, für die Gemeinschaft erarbeitet, wurden die Kleingärtner allein gelassen.

Mitgliederversammlung des Kreisvereins der Kleingärtner

Neue Wege gehen

Das zurückgehende Interesse ist nicht nur in Neumünster zu beobachten. Gleichzeitig sind Kleingärten aber an anderen Orten Schleswig-Holsteins Teil eines modernen und städtischen Lebensstils geworden. Hier bestehen in vielen Gartengemeinschaften schon wieder Wartelisten.

Wir wollen uns für die Kleingärten stark machen! Kleingärten erfüllen heute viele Funktionen, sie sind Mehrgenerationengärten für Familien mit Kindern und ältere Menschen, leisten einen wichtigen Beitrag zur Integration, zur Umweltbildung und auch zur Erholung. Wir wollen die sozialen Funktionen ausbauen und die ökologischen Chancen nutzen.

Kleingärten haben eine Zukunft und müssen für eine lebendige Stadt von morgen erhalten werden. Das geht nur gemeinsam: Kleingärtner, Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung, Bürger und Bürgerinnen müssen sich gemeinsam auf den Weg machen!

Kleingärten der Zukunft

Am 13. Februar 2018 wurde das „Kleingartenentwicklungskonzept Neumünster – Kleingärten der Zukunft“ in der Ratsversammlung beschlossen. Damit hat Neumünster das fortschrittlichste und wegweisendste Kleingartenentwicklungskonzept in Schleswig-Holstein.

Das ist auch das Ergebnis eines erfolgreichen Wirkens des Kreisvereins der Kleingärtner. Hansheinrich Gräfe hat sich hier als Vorsitzender mit großer Beharrlichkeit für die Erarbeitung des Konzepts durch die Stadtplanung eingesetzt. Die Arbeit und das Engagement der Gartenfreundinnen und -freunde haben wesentlich zum Gelingen beigetragen.

Jetzt gilt es dieses kluge Konzept umzusetzen. Denn Kleingärten sind mehr als kleine Gärten. Das hat uns die Coronazeit gelehrt und auch die Diskussionen um die Ernährungsqualität und -sicherheit werfen ein neues Licht auf die Kleingartenanlagen in unserer Stadt.

Das Konzept kann hier als PDF heruntergeladen werden:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Zum Weiterdenken:

27.04.2013 / Rede im Landtag zum Tagesordnungspunkt „Situation des Kleingartenwesens in Schleswig-Holstein.“

Kleingärten für eine lebendige Stadt von morgen erhalten


22.02.2013 / Artikel zur Bedeutung des Antrags im Landtag zum Kleingartenwesen in Schleswig-Holstein für Neumünster

Neumünsters Kleingärten sind mehr als nur kleine Gärten


22.06.2016 / Bericht über die Diskussionsveranstaltung der SPD Neumünster zum Kleingartenentwicklungskonzept

Kleingärten sind mehr als kleine Gärten!

  • Kleingartenentwicklungskonzept Teil 1: Bestand
  • Kleingartenentwicklungskonzept Teil 2: Konzept