„Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht.“

23.03.1933 – 18:17 Uhr: Der Vorsitzende der SPD-Fraktion Otto Wels tritt an das Rednerpult und hält die letzte freie Rede im Deutschen Reichstag. „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht.“

Bild: SPD Parteivorstand

Heute, 90 Jahre danach verneigen wir uns mit Hochachtung und tief empfundenem Respekt vor dem Mut und der aufrechten Haltung, die die SPD-Fraktion im Deutschen Reichstag mit ihrer einstimmigen Ablehnung des Ermächtigungsgesetzes bewiesen hat. Im Bewusstsein der realen Gefahr durch den nationalsozialistischen Terror für Leib und Leben, für sich und ihre Familien, haben die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt. Mit diesem Gesetz schaffte sich die Demokratie in Deutschland ab. Nur die SPD-Fraktion stimmt im Deutschen Reichstag dagegen.

Die Rede von Otto Wels steht wie keine andere für den Kampf der SPD gegen Extremisten, Populisten und Demokratiefeinde. Bis heute gibt es kein anderes Datum in ihrer an Dramatik reichen Geschichte, auf das die SPD so stolz ist.

Heute ist es unsere Verantwortung für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einzustehen. Es ist im Bewusstsein unserer Geschichte als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten unsere Pflicht, uns gegen die Feinde der Demokratie zu stellen.