Endlich können wir uns wieder sehen, miteinander sprechen und für eine gelingenden Integration in Neumünster arbeiten.

Die Iftar-Empfänge der Fatih-Moschee und des Sozialdienstes Muslimischer Frauen, wo ich auch die Möglichkeit hatte ausführliche Gespräche mit dem Imam und dem Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit der Merkez Efendi Moschee zu führen, der Besuch bei Türkspor, wo ich mich auch mit dem 2. Vorsitzenden der Ditib Moschee austauschen konnte, das Treffen mit der Alevitischen Gemeinde in den letzten Tagen und viele Begegnungen der vergangenen Jahre haben mir immer wieder deutlich gemacht: Wir leben Vielfalt in Neumünster!

Diese Vielfalt kommt nicht von allein. Das Engagement vieler Menschen, Institutionen, Organisationen und auch der Stadt ist die Basis für ein demokratisches Miteinander. In Neumünster leben, arbeiten und rund 115 Nationen. Das ist eine kulturelle Vielfalt die uns bereichert aber auch herausfordert. Da ist Beratung, Begleitung nötig, da braucht es Sprachkurse und Vermittlung demokratischer Werte. Da braucht es vor allem gegenseitiges Interesse und Respekt. Viele die schon lange hier leben oder neu zu uns kommen arbeiten hart und sind wichtige Arbeits- und Fachkräfte in ihren Betrieben.
Wichtig ist ein gutes Bildungsangebot für alle Kinder. Krippe, Kita, Grundschule, allgemeinbildende Schulen und berufliche Schulen sind das Fundament für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit. Vielen jungen Menschen liegt die berufliche Bildung besonders am Herzen. Insbesondere der Übergang von Schule und Beruf, ist für Menschen, mit Wurzeln in einer anderen Kultur, oft schwierig. Mit Blick auf den Fachkräftemangel ist es von großer Bedeutung, dass alle auf einen guten Weg in einen Beruf kommen.
Wenn ich bei meinen vielen Gesprächen genau zuhöre und genau hinschaue, dann wird deutlich, für das Miteinander, für gelingende Integration wird vieles angeboten und gemacht. Aber wenn wir ehrlich sind, viele Aktivitäten laufen immer noch nebeneinander her. Das kostet viel Kraft und führt an mancher Stelle zu Enttäuschungen. Auch weil sich nicht alle eingeladen fühlen, sich zu beteiligen.
Ein Integrationskonzept für Neumünster
Bereits 2012 habe ich für Neumünster ein ambitioniertes Integrationskonzept gefordert. Das gibt es immer noch nicht. Aber ich bin sicher, dass mit unserem Oberbürgermeister Tobias Bergmann und den engagierten Mitarbeiter*innen der Koordinierungsstelle Integration jetzt ein Integrationskonzept für die Stadt Neumünster gelingen wird, dass eine solide Grundlage für die vielfältige Entwicklung unserer Stadt ist.
Eickhoff-Weber fordert Integrationsbeauftragten für Neumünster
Möglichkeiten zur Unterstützung der vielfältigen Integrationsarbeit gibt es auch über den europäischen Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds 2021-2027. Da weiß ich unsere Europaabgeordnete Delara Burkhard MdEP und unseren Bundestagsabgeordneten Dr. Krisitan Klinck MdB an unserer Seite, wenn es darum geht hier Fördermittel für gute Projekte nach Neumünster zu holen.
Ein Konzept ist das eine, aber es muss auch umgesetzt und gelebt werden! Dafür müssen sich alle, die hier aktiv sind zusammenfinden – wie die Wohlfahrtsverbände, die Moscheen, die Kirchen, die alevitische Gemeinde, der Sozialdienst muslimischer Frauen, die türkische Gemeinde, die Sportvereine, die Stadtverwaltung und alle Organisationen der unterschiedlichen Heimat-Nationen – das Forum für Vielfalt bietet dafür die richtige Plattform!
Austausch mit dem Forum für Vielfalt
Mit Mitgliedern des Vorstands vom Forum für Vielfalt hatten meine Kollegin Serpil Midyatli, der Vorsitzende des Sozialausschusses der Stadt Neumünster Sami Inci und ich im März ein sehr ausführliches Gespräch. Das war ein spannender Bericht über großartige Arbeit für Vielfalt in Neumünster. Deutlich wurde aber auch, was alles noch zu tun ist.
Die Überlegungen des Forums für Vielfalt, sich zu einem Beirat mit Antrags- und Rederechten weiterzuentwickeln teilen wir ausdrücklich. Das Forum für Vielfalt muss – so wie der Kinder- und Jugendbeirat, der Seniorenbeirat und der Behindertenbeirat – die Möglichkeit haben, die eigene Arbeit in die Gremien der Stadt Neumünster einzubringen.

Ein/e Integrationsbeauftragte/r sollte die Stimme für Vielfalt und Integration in Neumünster sein. Schon heute gibt es eine große Zahl von unterschiedlichen Aktivitäten an unterschiedlichen Orten und in verschiedenen Organisationsformen. Hier kann in den kommenden Jahren ein Integrationsbeauftragter in Neumünster helfen, die Kräfte zu bündeln um gemeinsam und zeitnah zu überzeugenden Ergebnissen zu kommen.