Sehr geehrter Herr Vorsitzender, lieber Herr Gräfe,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Garten-Freundinnen und Freunde,
herzlichen Dank, dass ich heute hier bei der jährlichen Mitgliederversammlung des Kleingartenvereins Neumünster ein Grußwort halten darf.
Das ist mir eine Herzensangelegenheit. Nicht nur weil ich als Gärtnerin und Neumünsteranerin einen engen Bezug zu den Neumünsteraner Kleingärten habe, sondern weil ich die Gelegenheit nutzen möchte, mich bei Ihnen ausdrücklich für ihr Engagement und Ihre Arbeit zu bedanken.
Ehrenamtlich bringen Sie sich für die Gemeinschaft ein, für ihre Gartengemeinschaften. Sie alle haben Verantwortung übernommen und tun was zu tun ist. Das ist heute nicht mehr so selbstverständlich, um so herzlicher ist mein Dank.
Mir ist dieser Dank an Sie alle, an den ganzen Kreisverein der Kleingärtner in Neumünster so wichtig, weil zu der Gemeinschaft der Gartenfreundinnen und Gartenfreunde eben jeder einzelne Garten, jede Gartengemeinschaft zählt. Aus der Summe des einzelnen entsteht die Gemeinschaft.
Kleingärten sind mehr als kleine Gärten. Das gilt auch für Neumünster. Und doch waren die Kleingärten und auch der Kreisverein unter Druck geraten. Gesellschaft verändert sich, die Einstellungen, Gewohnheiten der Menschen ändern sich und Kleingärten galten eine Zeitlang nicht als hipp oder fancy oder modern. Hinzu kam eine Stadtplanung, die Kleingartenanlagen zu gerne mit Bauerwartungsland verwechselte – die Zeiten haben sich geändert!
Als ich im April 2012 auf ihrer jährlichen Mitgliederversammlung – als Kandidatin für die Landtagswahl – ein Grußwort halten durfte, habe ich zu der Bedeutung des Kleingartenwesens und zu den großen Herausforderungen einiges gesagt. Die Reaktion ihres Vorsitzenden war knapp: „Dann wollen wir hoffen, dass Sie auch Wort halten.“ Klare Ansage.
Hansheinrich Gräfe hat heute die letzte Mitgliederversammlung seiner 15jährigen Amtszeit eröffnet. Lieber Herr Gräfe, als sie 2007 den Vorsitz von Siegfried Horn übernahmen, da hatten Sie schon rund 20 Jahre Vorstandserfahrung und es zeichnete sich bereits ab, dass das Kleingartenwesen vor erheblichen Veränderungen steht.
Am 6. Juni 1978 haben Sie und Ihre Familie nach einigem Suchen Ihren Kleingarten gefunden – das ist fast 44 Jahre her! Sie haben nicht nur ihren Garten genossen, Sie haben sich auch bald in die Gartengemeinschaft eingebracht.
Das Miteinander, sich gegenseitig helfen, füreinander da sein, sich unterstützen ohne Gegenleistung zu erwarten – schlicht sich einbringen in die Gesellschaft – das war selbstverständlich, das hat Ihnen Freude gemacht, das hat Sie motiviert. Bis heute!
Sie haben im Kreisverein Neumünster gewirkt und Sie haben sich Partner, Mitstreiter in der Gesellschaft und der Politik gesucht und auch gefunden!
2013 hat der Landtag einen Antrag zu den „Entwicklungen im Kleigartenwesen in Schleswig-Holstein“ beschlossen. Dabei wurde deutlich, welche Bedeutung die Kleingärten haben. Für das gesellschaftliche Miteinander, für Naherholung, für Familienleben, Freundschaften, gegen Einsamkeit und für Natur-, Arten- und Klimaschutz.
Deutlich wurde in den Debatten aber auch – die Verantwortung für den Erhalt und den Schutz der Kleingärten liegt in der Kommune!
Es freut mich sehr, dass es gelungen ist, die Idee eines Kleingartenentwicklungskonzeptes für Neumünster umzusetzen. Die Ratsversammlung hat das beschlossen und das war auch ein Verdienst von Ihnen lieber Herr Gräfe – Sie haben sich mit großer Beharrlichkeit dafür eingesetzt und Sie und Ihre Gartenfreundinnen und -freunde haben mit Arbeit und Engagement wesentlich zum Gelingen beigetragen!
Der erste Workshop war im September 2017 – Herr Müller aus der Stadtplanung und andere unterstützende Mitarbeiter*innen der Verwaltung haben mit Ihnen gemeinsam die Grundlagen gelegt. Mit manchem Geholper ging es dann weiter.
Dann aber wurde das „Kleingartenentwicklungskonzept Neumünster – Kleingärten der Zukunft“ in der Ratsversammlung beschlossen! Damit hat Neumünster das fortschrittlichste und wegweisendste Kleingartenentwicklungskonzept wahrscheinlich nicht nur in Schleswig-Holstein.
Bei der Umsetzung des Ratsbeschlusses fehlte es dann leider an der Entschlossenheit der Verwaltungsspitze. Die Umstellung der Pachtverträge, die finanzielle und auch faktische Unterstützung ließen auf sich warten, immer wieder plierte die Stadtplanung auf Bauflächen – aber das ist jetzt vorbei.
Mit dem neuen Oberbürgermeister Tobias Bergmann, den zuständigen Mitarbeiter*innen aus der Stadtverwaltung, mit Ihnen Herr Gräfe und mit ihrem designierten Nachfolger Uwe Niels, hatten wir ein gemeinsames Gespräch. Und ohne Frage, das Kleingartenentwicklungskonzept für die Zukunft Neumünsters wird, wie von der Ratsversammlung beschlossen, umgesetzt! Das ist die Zusage von Oberbürgermeister Bergmann.
Das ist auch das Ergebnis eines erfolgreichen Wirkens von Hansheinrich Gräfe und seinem Team und das ist die Basis für den neuen Vorsitzenden und das neue Team des Kreisvereins der Kleingärtner in Neumünster!
Die Bedeutung der Kleingärten wächst, das sehen wir auch an mancher Warteliste. Für den Klima- und Artenschutz, für Lebensqualität in Neumünster, für die Ernährung und ganz besonders für den Zusammenhalt der Gesellschaft.
Dem kommenden Kreisvorstand wünsche ich eine glückliche Hand, meine Unterstützung haben Sie und über eine gute Zusammenarbeit würde ich mich sehr freuen!