Der 8. März ist aber auch der Tag, an dem wir uns an all die Frauen erinnern, die mit ihrem Mut, ihrer Überzeugung und ihrer Arbeit den Weg bereitet haben. Ohne diese Frauen wären wir noch lange nicht so weit!
Eine von ihnen war Marie Carstens. 1861 geboren, zog sie 1883 nach ihrer Heirat mit dem Maurer Hinrich Carstens nach Neumünster. Am 01. März 1885 trat Marie Carstens in die SPD ein. Sie begann ihre politische Arbeit in der Zeit der Sozialistengesetze – in der ständigen Gefahr verhaftet zu werden.
Der 1. Weltkrieg brachte auch für die Menschen, die nicht an der Front kämpften, viel Leid und Elend. Marie Carstens setzte sich für andere ein, sie engagierte sich aktiv in der Kriegsfürsorge, um das Elend der Menschen zu lindern.
Mit der Weimarer Republik kam endlich das aktive und passive Wahlrecht für Frauen. Und am 02. März 1919 wurde Marie Carstens für die SPD in die Stadtverordnetenversammlung Neumünsters gewählt. Als Ratsfrau hat sie 10 Jahre lang aktiv Kommunalpolitik mitgestaltet. Marie Carstens überlebte den 2. Weltkrieg und den Terror der Nazi-Diktatur.
Und heute – am 08. März 2021 – stehe ich hier in Neumünster in der Marie-Carstens-Straße und verneige mich vor ihrem Einsatz. Es waren mutige, engagierte Frauen wie Marie Carstens die den Weg bereitet haben. Ohne sie wäre unserer freiheitlich-demokratische Gesellschaft nicht möglich.