Frauenfachberatung stärken!

"Die letzten Wochen und Monate haben gezeigt: Frauen tragen in unserer Gesellschaft eine besondere Verantwortung und oft auch eine besondere Last", so Kirsten Eickhoff-Weber, Vorsitzende der SPD-Neumünster und Landtagsabgeordnete, zur Mehrfachbelastung von Frauen in Zeiten der Corona-Pandemie und zur besonderen Bedeutung der Frauenfachberatung.

Kirsten Eickhoff-Weber

Durch die Schließung von Kindertageseinrichtungen und die Einschränkungen der Unterstützungen bei häuslicher Pflege wurde die Familienarbeit mehr. Der Anteil der Frauen in den sogenannten systemrelevanten Berufen liegt bei 75% und plötzlich Homeoffice ist mit Kindern auch nicht immer einfach zu organisieren. Oft gelingt es den Familien, die Herausforderungen gemeinsam zu gestalten. Durch die Kontaktbeschränkungen kommt es in Familien aber zu einer ungewohnten Enge. Besonders dann, wenn der Wohnraum knapp ist. Da gibt es dann Situationen, in denen Frauen an ihre Grenzen kommen. Und es besteht auch die berechtigte Sorge, dass das auch zu vermehrter häuslicher Gewalt führt.

Die Angebote der Frauenberatungsstellen sind jetzt ganz besonders wichtig. Hier gibt es Rat und auch ganz konkrete Unterstützung. Damit diese Beratung trotz der Kontaktbeschränkungen im erforderlichen Umfang weiter angeboten werden kann, braucht es kreative Lösungen. In den vergangenen Wochen hatte ich mit den Frauenberatungsstellen in Neumünster einen guten Austausch. Da gab es immer wieder auch Hinweise, dass die vorhandene technische Ausstattung für die digitale Kommunikation noch nicht optimal ist.

Das Gleichstellungsministerium des Landes Schleswig-Holstein hat deshalb zusätzliche Mittel für Frauenberatungsstellen auf den Weg gebracht. Es kann über die Stadtverwaltung ein einmaliger Zuschuss von bis zu 3.000 € pro Beratungsstelle beantragt werden, um die technische Ausstattung für digitale Beratungsangebote zu verbessern. Das ist eine sinnvolle Unterstützung zur richtigen Zeit ist. Die Stadtverwaltung muss nun zügig in enger Abstimmung mit den Verbänden prüfen, ob bzw. welchen Bedarf es für digitale Kommunikation gibt und die Mittel beim Land abrufen.

Die letzten Wochen haben gezeigt, wie viel Verantwortung auf den Schultern der Frauen liegt und gleichzeitig deutlich gemacht, dass die Gleichberechtigung, die Gleichstellung von Frauen in der Gesellschaft noch lange nicht am Ziel ist. Gemeinsam mit den Beratungsstellen möchte ich die Erfahrungen und Erkenntnisse in und aus der Corona-Krise – auch hier in Neumünster – zusammentragen und beraten was noch erreicht werden muss.

Kirsten Eickhoff-Weber


Ein Artikel des SPD-Kreisverbandes Neumünster

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