Die Jugendberufsagenturen sollen die beruflichen Startchancen für junge Menschen verbessern, denn noch immer scheitern einige Jugendliche und junge Erwachsene an den Übergängen von der Schule zu Ausbildung und Beruf. Die Gründe dafür sind vielfältig und individuell verschieden, dennoch gibt es eine Gemeinsamkeit: Je komplexer die persönlichen Probleme sind, desto undurchdringlicher erscheinen den jungen Menschen die Organisation von Beratungsangeboten und Finanzhilfen sowie das Dickicht der Zuständigkeiten.
Jugendberufsagenturen bündeln die Beratungsangebote und Maßnahmen und unterstützen junge Menschen rechtskreisübergreifend. Das heißt, die verschiedenen Beteiligten, wie beispielsweise die Agentur für Arbeit, Jobcenter, und Schulamt, arbeiten über die Grenzen der einzelnen Zuständigkeiten hinweg miteinander zum Wohl der Jugendlichen.
Ende letzten Jahres forderte die Landesregierung die Landkreise und Städte auf, sich für die Einrichtung einer Jugendberufsagentur zu bewerben. Die Ratsversammlung Neumünster beschloss daraufhin im Februar 2015 den entsprechenden Antrag der SPD Ratsfraktion. Bereits vier Monate später lag dann ein Konzept vor. Dieses konnte so zügig vorgelegt werden, da bereits seit 2011 an einem regionalen Übergangsmanagement gearbeitet wird. Erstellt wurde das Konzept in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Einrichtungen, dem Jobcenter, der Agentur für Arbeit, dem Schulamt, dem ASD und dem gemeinsamen Büro der drei Regionalen Berufsbildungszentren.
Anfang September 2015 kündigte Bildungsministerin Britta Ernst den Start von fünf Jugendberufsagenturen (JBA) in den Kreisen Schleswig-Flensburg, Nordfriesland, Dithmarschen, Pinneberg und in der Stadt Neumünster an, die – gefördert mit einer insgesamt 200.000-Euro-Anschubfinanzierung des Landes – jetzt die Arbeit aufnehmen.