Keine Gasförderung per Fracking im Kreis Segeberg

Am 27. November 2012 hat die SPD-Landtagsfraktion Schleswig-Holstein den Antrag "Keine Genehmigung für Fracking in Schleswig-Holstein" beschlossen. Damit liegt sie inhaltlich auf einer Linie mit ihren Berliner Kolleginnen und Kollegen, die die Bundesregierung bereits 2011 aufgefordert hatten, diese Fördertechnik nur unter strengsten Auflagen und weitgehender Beteiligungsmöglichkeiten der Bevölkerung zu erlauben. Darüber hinaus setzen sich die Sozialdemokraten in Land und Bund für ein Verbot von Fracking-Methoden unter Einsatz giftiger Chemikalien ein.

Kirsten Eickhoff-Weber MdL

„Die Entscheidung in Schleswig-Holstein macht deutlich, wie wichtig eine SPD-geführte Regierung ist. Während die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger im Norden ernst genommen werden, zeigen CDU/CSU und FDP auf Bundesebene keinerlei Engagement diese Förderform zu reglementieren“, so der SPD-Bundestags-abgeordnete Franz Thönnes.

Bei der „Fracking-Methode“ wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und chemischen Additiven unter hohem hydraulischen Druck in den Untergrund gepresst, um tief lie-gende Gesteinsformationen aufzubrechen und das Gas herausströmen zu lassen. Diese Art der Rohstoffgewinnung ist umstritten, da die Auswirkungen auf die Umwelt kaum erforscht sind. Anfang November hatten Medienberichte die Bürger und die Politik im Kreis Segeberg aufgeschreckt. Für das sogenannte „Erlebnisfeld Bramstedt“, das vom Süden bei Bad Bramstedt, an Kaltenkirchen vorbei bis in den Nordosten nach Bornhöved reicht, hat der kanadische Konzern PRD Energy einen Antrag für eine „Erlaubnis zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen“, also Erdöl und Erdgas, gestellt.

„Wir wollen Schleswig-Holstein nicht zum Versuchslabor machen. Deshalb sollen keine Genehmigungen bei Einsatz umweltgefährdender Stoffe und generell nie in Wasserschutzgebieten erfolgen. Es gilt alle Möglichkeiten zu nutzen um Fracking zu verhindern“, so die den Kreis Segeberg mit betreuende SPD-Landtagsabgeordnete Kirsten Eickhoff-Weber aus Neumünster.

Des Weiteren fordern die Sozialdemokraten im Kieler Landtag, dass für jede Gewinnung von Erdöl und Erdgas eine Umweltverträglichkeitsprüfung eingeholt sowie ein verstärkter Dialog mit allen Beteiligten vorgeschrieben werden muss. Hierfür soll sich die Landesregierung im Bundesrat einsetzen, um CDU/CSU und FDP in Berlin bei diesem wichtigen Thema anzutreiben.